Spezialambulanz Tic- und Zwangsstörung

Was sind Tic-Störungen?

Tics sind ein häufig beobachtetes Symptom im Kindes- und Jugendalter. Sie beginnen meist im Grundschulalter zwischen 6 und 8 Jahren, wobei die Symptome am stärksten zwischen dem 10. und 12. Lebensjahr ausgeprägt sind. Dabei entwickeln Jungen 3-4 mal häufiger Tics als Mädchen. In unterschiedlichen klinischen Studien zeigte sich, dass ca. 10 % aller Grundschulkinder vorrübergehend von dieser Erkrankung betroffen sind.

Tics sind unwillkürliche, nicht zweckgebundene Bewegungen und/oder Lautäußerungen. Sie werden entsprechend ihrer Ausprägung in motorische oder vokale Tics sowie in einfache oder komplexe Tics unterteilt.

Motorische Tics sind abrupt einsetzende und mitunter sehr heftige Bewegungen, die unwillkürlich ablaufen und nicht zweckgebunden sind. Die Bewegungen laufen oft wiederholt in immer gleicher Weise ab, sind aber nicht rhythmisch. Insbesondere bei schweren Ausprägungen können komplexe motorische Tics auftreten, bei denen mehrere Muskelgruppen beteiligt sind oder bei denen scheinbar zweckgerichtete Bewegungen ausgeführt werden, wie beispielsweise Hüpfen, Drehungen oder Aufstampfen.

Vokale Tics stellen sich durch das unwillkürliche Äußern von Lauten und Geräuschen dar, wie beispielsweise Räuspern, Schniefen, Grunzen, Quieken und in seltenen Fällen lautem Schreien. Besondere Formen der komplexen vokalen Tics sind die Koprolalie, die Echolalie und die Palilalie.

Was bieten wir an?

Für eine schnelle Hilfe ist es für die Betroffenen wichtig, dass eine diagnostische Abklärung der Symptome so früh und so zuverlässig wie möglich erfolgt. Die diagnostische Abklärung in unsere Klinik umfasst eine differenzierte und vielschichtige Untersuchung. Neben einer differenzierten Diagnostik erhalten Eltern und Kinder eine ausführliche Aufklärung und Beratung über das Störungsbild sowie die therapeutischen Behandlungsoptionen.

Die Betreuung von Kindern und Jugendlichen mit einer Tic-Störung erfordert stets ein multimodales Behandlungsprogramm. Im Rahmen der Behandlung dieser Störung bieten wir verschiedene und auf die Patient*innen angepasste Therapiemöglichkeiten an. Hierbei richtet sich die Art der Behandlung nach der Symptomkonstellation und Schwere sowie nach der individuellen Beeinträchtigung durch die Tic-Störung. Neben diversen verhaltenstherapeutischen Interventionen zur Verhaltensmodifikation ist besonders bei schweren Verlaufsformen eine begleitende medikamentöse Unterstützung häufig indiziert.

Buchempfehlungen/Filmvorschlag

  • Ratgeber Tic-Störungen
    Manfred Döpfner / Veit Roessner / Katrin Woitecki / Aribert Rothenberger
  • Ratgeber Tics; Informationen für Betroffene, Eltern, Lehrer und Erzieher
    Manfred Döpfner et al.
  • Vincent Will Meer, 2010 ‧ Drama ‧ 1h 36m

Anmeldung und Terminvergabe

Telefon: 0551/39-62444
Telefax: 0551/39-62443

Montag bis Donnerstag 08:00 – 15:00 Uhr
Freitag 08:00 – 12:00 Uhr

Kontakt

Ärztlicher Direktor (kommissarisch)

Dr. med. Henrik Uebel-von Sandersleben

Dr. med. Henrik Uebel-von Sandersleben

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