Spezialambulanz für Schulabsentismus
In dieser Spezialambulanz behandeln wir Kinder- und Jugendliche im Alter zwischen 6-18 Jahren mit schulvermeidendem Verhalten (Schulverweigerung, Schulangst, Schulphobie und Schulschwänzen) sowie andere assoziierte Störungen.
Warum gibt es die Ambulanz für Schulabsentismus?
Lang anhaltendes schulvermeidendes Verhalten ist mit einer beträchtlichen Entwicklungsgefährdung assoziiert. Betroffene Schülerinnen und Schüler bleiben der Schule zum Teil nicht nur wochen- und monatelang sondern jahrelang fern und lassen sich auch durch Strafmaßnahmen nicht zu einem regulären Schulbesuch motivieren. Schulvermeidendes Verhalten ist darüber hinaus häufig mit behandlungsdürftigen psychischen Störungen wie Angststörungen – und Phobien, emotionalen Störungen oder depressiven Störungen verbunden. Auch Störungen des Sozialverhaltens und ADHS können begleitend auftreten.
Was ist unser Ziel?
Wir wollen zugrundeliegende Störungen nachhaltig behandeln und eine zeitnahe Reintegration in den schulischen Kontext erreichen. Dadurch wird das Risiko für weiterhin bestehende ungünstige Entwicklungsverläufe gemildert und die Chance für eine langfristige schulische Perspektive des Kindes erhöht.
Was machen wir?
- Evidenzbasierte Diagnostik (Fragebögen, Entwicklungsdiagnostik, störungs-spezifischen Diagnostik, körperliche Untersuchung, Funktionalen Bedingungsanalyse)
- Umfassende Aufklärung und Beratung des Kindes und der Eltern im Hinblick auf mögliche Förderungen und Therapieoptionen
- Entwicklung eines individuellen, multisystemischen und multimodalen Behandlungskonzepts
- Einbezug fachspezifischer Hilfebereiche (u.a. Sozialpädiatrische Zentren, Sozial- und Jugendämter), um die schulische Reintegration des Kindes im individuellen Fall zu optimieren
Unsere Interventionen bei Schulabsentismus setzten grundsätzlich an vier entschiedenen Ebenen an (betroffene Kinder- und Jugendliche, Schule, Familie und Umfeld), mit denen eine Wechselwirkung bzgl. der potenziellen ätiologischen Faktoren besteht. Daraus ergeben sich folgende therapeutischen Schritte für eine erfolgreiche Bewältigung des Schulabsentismus auf individueller Ebene:
- Verhaltenstherapeutische und integrative Behandlung aller Schulvermeider, die sich nach dem funktionalen Profil des schulvermeidenden Verhaltens richten muss.
- Hilfestellung durch ein interdisziplinäres Helferteam aus Schule, Jugendhilfe /Sozialarbeiter, Kinder- und Jugendpsychiater und Psychologen, das entsprechenden Familien zeitnah zu Seite gestellt werden
- Etablierung funktionierender Rückmeldesysteme zwischen Schulen, Eltern, Schülern und KJP
- Unsere besondere Aufmerksamkeit gilt hierbei Kindern und Jugendlichen aus sozial und finanziell schwach gestellten Familien unter Einbezug aufsuchender Hilfen
Was müssen Sie zum Termin mitbringen?
- Die Krankenkassenkarte Ihres Kindes
- Vorbefunde in Kopie (z.B. Arztberichte, Testergebnisse, Entwicklungsberichte, Schulzeugnisse usw.)
- das gelbe U-Heft
- Hinweis: Bei Eltern mit gemeinsamem Sorgerecht benötigen wir stets das Einverständnis beider Elternteile für die Untersuchung. Bitte berücksichtigen Sie dies, wenn Sie die Einverständniserklärungen vor dem Termin ausfüllen und an uns zurückschicken.
Terminvergabe über unser Sekretariat
Telefon: 0551/39-62444
Telefax: 0551/39-62443
Montag bis Donnerstag 08:00 – 15:00 Uhr
Freitag 08:00 – 12:00 Uhr
Unsere Ambulanz wird unterstützt durch das Niedersächsische Ministerium für Soziales, Gesundheit und Gleichstellung.
Wir freuen uns darauf, Sie in unserer Schulabsentismusambulanz zu begrüßen und die Entwicklung ihres Kindes sowie die schulische Reintegration zu begleiten!
Kontakt
Kontaktinformationen
- Telefon: +49 551 3962441
- Telefax: +49 551 3962439
- E-Mail-Adresse: henrik.uebel(at)med.uni-goettingen.de
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